Kleine Orchideenkunde

 

Die Orchideen oder Orchideengewächse (Orchidaceae) sind eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie. Sie werden als besonders schön angesehen und bei vielen gilt die Orchidee als Königin der Blumen. Sie gehören zur Klasse der Einkeimblättrigen Pflanzen. Etwa 1.000 Gattungen mit 15.000 bis 30.000 Arten werden von den Botanikern anerkannt.

Orchideen unterscheiden sich nur durch wenige eindeutige Merkmale von anderen verwandten Pflanzenfamilien der Einkeimblättrigen Pflanzen. Dabei gibt es trotz der vielfachen Merkmale, die bei den meisten Orchideenarten zu finden sind, nur sehr wenige, die bei allen vorkommen. Dies liegt daran, dass die verschiedenen Gattungen und Arten verschiedene evolutionäre Stufen darstellen.
Die Orchideen weisen folgende spezifische Merkmale auf:

Orchideen sind in der Regel mehrjährige Pflanzen und können je nach Wuchsform unbegrenzt lange weiterwachsen (jedes Jahr ein oder mehrere Neutriebe oder permanentes Weiterwachsen eines Sprosses). Tatsächlich ist auch heute noch nur sehr wenig darüber bekannt, welches Alter Orchideen erreichen können.

Orchideen können auf verschiedene Art und Weise wachsen. Man unterscheidet dabei folgende Formen:

  • epiphytisch, auf anderen Pflanzen wachsend (nicht als Schmarotzer)
  • terrestrisch, auf der Erde wachsend
  • lithophytisch, auf Felsen oder Steinen wachsend
  • Mehr als die Hälfte aller tropischen Arten wachsen als Epiphyten auf Bäumen. Sie besitzen spezielle morphologische (Velamen radicum, Pseudobulben) und physiologische (CAM-Mechanismus) Besonderheiten, um mit den teilweise widrigen Bedingungen wie Trockenheit und Nährstoffmangel im Kronenraum zurechtzukommen.

    Die meisten Arten leben innerhalb des Tropengürtels, nur 10% findet man außerhalb. In Österreich kennt man ca. 70 Orchideen-Arten. Am bekanntesten sind wohl die Knabenkräuter, am spektakulärsten der Frauenschuh (Cypripedium calceolus).

    Cypripedium calceolus