Die Orchideenblüte
Keine andere Pflanzenfamilie hat ein solches Spektrum, was Formen und Farben der Blüten anbelangt, wie die Familie der Orchideen. Die Größe der Blüten variiert von winzig klein bis zu 20 Zentimetern und mehr pro Blüte. Vom zarten Weiß über Grün- und Blautöne bis zu kräftigen Rot- und Gelbtönen reicht die Farbenvielfalt. Viele der Orchideenblüten sind mehrfarbig. Die Blütenhülle besteht aus zwei Kreisen. Es gibt einen inneren Hüllblattkreis, der aus drei Kelchblättern (Sepalen) besteht und einem äußeren Hüllblattkreis, der aus drei Kronblättern (Petalen) besteht. Als drittes und meist auffallend in Größe, Gestalt und Färbung abweichende Merkmal der Blüte ist die Lippe (Labellum). Darüber hinaus sind Säule (Columna oder Gynostemium) und der Fruchtknoten weitere wesentliche Bestandteile der Blüten. Die Orchideenblüten unterscheiden sich sehr deutlich in ihrem Aussehen von anderen Vertretern der einkeimblättrigen Pflanzen. Bei einigen Orchideengattungen sind die unteren beiden Sepalen verwachsen und bilden einen "Schuh". Bei anderen Gattungen fällt vor allem ein langer Sporn auf (Bsp. Aeranthes, Aerangis). Auch das ist ein besonders ausgebildeter Teil des Labellum. Im Grundaufbau unterscheidet man monandrische (1 fertiles Staubblatt, Bsp. Cattleya, Phalaenopsis) und diandrische (2 fertile Staubblätter, Bsp. Paphiopedilum, Cypripedium) Orchideen. Der Fruchtknoten ist bei Orchideen unterständig. Die anderen Blütenteile (Sepalen und Petalen, Säule, Lippe) sind mit diesem vollständig verwachsen und stehen über ihm. In der Regel ist der Fruchtknoten nur sehr schmal und schwillt erst nach der Bestäubung an (Ausbildung der Samenkapsel). Die Blüten der Orchideen sind mit Ausnahme einiger Gattungen (Bsp. Cycnoches, Mormodes) bilateral-symmetrisch (zygomorph). Das heißt, dass man durch die Mitte der Blüte eine Spiegelachse legen kann, und zwar nur eine einzige (monosymmetrisch).
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